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Copy Trading / Social Trading

Aus 2 verschiedenen Richtungen meiner Freunde ist in kurzer Zeit das Thema „Copy Trading“ an mich herangetreten. Also habe ich mich sehr intensiv mit diesem neuen Thema beschäftigt. Neu für mich.

Ich versuche mal Copy Trading ganz einfach zu beschreiben.

Man sucht sich einen „Trader“ aus und „kopiert“ dessen Trades und diese werden dann automatisiert mitausgeführt.

Klingt interessant und ich bin immer offen für Neues, offen etwas auszuprobieren. Da ich keine Rohstoffe, CFDs, Devisen trade, wäre das Copy Trading eine Möglichkeit meine Investitionen breiter zu diversifizieren. Einfach den Top Trader auswählen und ohne Ende Gewinne erwirtschaften.

Fazit:

Copy Trading ist nichts für mich. Neben meinen Bedenken (s.u.) kommt auch noch der Aufwand hinzu. Wenn ich mit 1.500 € einsteige und positiv mit 10 % Rendite rechne, dann habe ich für brutto 150 € ein weiteres Depot an der Backe (eToro soll relativ schwierig bei der Steuererklärung anzugeben sein). Das rechnet sich für mich nicht.

Bedenken:

Meine Bedenken stützen sich auf Buch- und Internetrecherche. Sowie Gespräche und Erfahrungsberichte.

  • Egal ob auf eToro oder Naga, die meisten verlieren viel Geld. Konkret habe ich mir einen „Top-Trader“ von Naga angeschaut und insgesamt haben die Anleger einen Millionenbeitrag verloren. Und dass, obwohl er so unglaublich erfolgreich ist und seine Trades über 90 % erfolgreich waren. Wie kann das sein?
    • Der wichtigste Grund ist, der Trader verkauft seine Verlustpositionen nicht. In dieser tollen Erfolgsstatistik sind natürlich nur geschlossene Trades drin. „Geschönte Wahrheit“.
    • Die „Pro Trader“ zahlen keine Gebühren, die Privatanleger schon. Naga gibt an, über 1.000 € Gebühren an jedem User im Schnitt verdienen zu wollen. Das ist eine Menge Geld und verhagelt natürlich das Ergebnis. Siehe Geschäftsbericht.
    • Die „Pro Trader“ schneiden manche Trades mehrfach. Zufall? Rechenbeispiel: Ich kaufe Tesla Aktien im Wert von 30.000 € – gebührenfrei, weil ich ja „Pro“ bin. Meine „Copy Trader“, sagen wir mal 2.000 User, tun es mir gleich und siehe da, bei Naga gehen fast 2.000 € Gebühren ein (jeder Trade 99 Cent). Ich als „Pro“ verdiene dadurch knapp 600 €, die ich von Naga bekomme. – Wie wäre es, wenn ich 3 Trades zu 10.000 € in Tesla durchführen. 2.000 User * 3 Trades * 0,99 € Gebühren = fast 6.000 €. Meine „Provision“ sind schon 1.800 €.
    • Es gibt diese alte Weisheit, je mehr Trades, desto schlechter das Ergebnis. Wieso kommen manche „Pro Trader“ auf ca. 1.000 Trades pro Monat, Warren Buffet wahrscheinlich nur auf 10 Stück im Jahr…
  • Steuertechnisch ist das Ganze auch nicht ohne. Beispielsweise lassen sich aktuell nur 20.000 € Verluste aus CFDs anrechnen. Rechenbeispiel: Ich mache 200.000 € Gewinn mit CFDs und 190.000 € Verluste. 10.000 € versteuern und nach Steuern noch knapp 7.300 € netto in der Tasche haben? Weit gefehlt, denn ich verstehe es so, dass ich 200.000 € Gewinn versteuern darf und nur 20.000 € Verlust gegenrechnen kann. Das macht steuertechnisch knapp 180.000 € Gewinn und ca. 50.000 € Steuernachzahlung. Also nix mit 10.000 € Bruttogewinn.

Sehe ich was falsch? Hast Du eine andere Meinung? Dann lass es mich gerne wissen.

#copytrading #socialtrading #zuvielrisiko

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